Sie sind hier: Startseite » Verein » Über uns

Freies Wort 18.09.2007

Miete soll steigen

Für Dutzende von Wohnungen sollen Mieter mehr bezahlen

Schwerpunktmäßig trifft es Wohnungen auf dem Lautenberg und in Mitte. Dort, wie auch an anderen Punkten der Stadt, sollen GeWo-Mieter bald zum Teil deutlich höhere Kaltmiete zahlen.

SUHL – Auf Preissteigerungen bis zu 60 Euro müssen sich die Mieter ab November einstellen. Betroffen sind nach Angaben der GeWo mehrere Wohnblocks in der Georg-Friedrich-Händel-, der Mühltorstraße und vereinzelt Am Bahnhof.

Thomas Hertha von der GeWo erklärt aber auf Freies Wort-Anfrage, „dass es sich nicht um eine pauschale Mieterhöhung für alle Wohnungen handelt. Vielmehr werden die Mietpreise für die Wohnungen, die bisher unterhalb des ortsüblichen Mietpreises lagen, entsprechend angepasst“. Damit erfolge eine Vereinheitlichung der Mieten in den Objekten. Da die Berechnungsbasis für die neue Miete nicht für alle Wohnungen gleich sei, ergeben sich unterschiedliche Erhöhungen.

Die Mietpreissteigerung seien im Rahmen der Überprüfung des wirtschaftlichen Betreibens vorgenommen worden. Spekulationen, dass die Erhöhungen auf den Wegfall von Förderleistungen durch das Land zurückzuführen seien, erteilt er eine klare Absage: „Damit kann nur unser zinsvergünstigtes Darlehen gemeint sein, welches wir für die Lautenbergwohnungen vor Jahren aufgenommen haben“, so der GeWo-Mitarbeiter. „Das läuft nicht aus. Im Gegenteil: Wir müssen es auch weiterhin bedienen – bis zum Jahr 2028.“ Hertha sprach von „sozial verträglichen Mietpreisanpassungen“.

Die, die in den betroffenen Objekten wohnen, sind bereits Ende August über die Erhöhungen informiert worden – und sehen die Sache mit der Sozialverträglichkeit etwas anders. Aus den Reihen der Mieter ist viel Unverständnis über diese Maßnahme zu hören. Georg Seidler vom Mieterverein Suhl und Umgebung hat in den vergangenen Wochen viel damit zu tun gehabt. „Am meisten ärgert die Leute die große Summe, um die die Miete angehoben werden soll“, sagt er. Hertha verweist dagegen auf die „lange Zeit“, in der die Mieten nicht gestiegen seien. Die Mieterhöhung habe sich nicht vermeiden lassen.

Schwieriger Spagat

Ist dies alles rechtens? Die Frage, die bei derartigen Maßnahmen immer im Raum steht, wird unterschiedlich und vorsichtig beantwortet. Das städtische Wohnungsunternehmen ist von der Rechtmäßigkeit freilich überzeugt. Der Mieterverein hingegen gibt sich abwägend. Grundsätzlich sei es stets eine Einzelfallprüfung, so Georg Seidler. Dabei gelte es, den bisherigen Mietpreis, die genannten Gründe und auch den Wohnungszustand und das Wohnumfeld mit in die Abwägung einzubeziehen. „Ich kann aber nur raten, die gegebene Frist auszuschöpfen und umfassend zu prüfen“, so Seidler. Nach geltendem Mietrecht ist eine Zustimmung der Mieter zur Erhöhung der Nutzungsgebühr zwingend erforderlich, rechtliche Schritte dagegen möglich. Vorwürfe, die GeWo habe Mieter eingeschüchtert, damit diese davon keinen Gebrauch machen, wies Hertha entschieden zurück.

Für die Wohnungsbaugesellschaft ist die Sache indes ein echter Spagat. Das sieht selbst der Mieterverein ein: Einerseits soll das Unternehmen auch Wohnungen mit Mieten unterhalb der Vergleichsmiete anbieten, um günstigen Wohnraum vorzuhalten. Andererseits aber gilt es, vorhandene Erhöhungsspielräume auszunutzen, denn die GeWo-Kassen sind leer. „Das ist für das Unternehmen eine sehr schwierige Lage“, formulieren es Georg Seidler und Thomas Hertha gleichermaßen.

Der Auftakt zu einer großen Welle von Mieterhöhungen ihrer Wohnungen in Suhl sollen die Preissteigerungen nach Angaben der Wohnungsbaugesellschaft nicht sein.

Quelle: Freies Wort 18.09.2007

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen