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Freies Wort 22.12.2007

Der Hausflur wird im kommenden Jahr fremdgeputzt

GeWo-Mieter sollen zahlen

SUHL– Hilmar Büchner war erstaunt, als er kürzlich die Mitteilung seines Vermieters aus dem Briefkasten zog. Für die Hausreinigung soll er ab kommenden Jahr zehn Cent pro Quadratmeter Wohnfläche zahlen. Um sieben Euro steigt dann seine Miete und das, obwohl er, wie auch viele andere Bewohner, die Hausordnung regelmäßig erledigt. „Es gibt einige Mieter, die den Aufgang einfach nicht sauber machen“, weiß der Suhler aus der Aue. Und genau das ist der Grund für das Schreiben der GeWo.

„Wenn Mieter ihrer Pflicht nicht nachkommen, haben wir zwei Möglichkeiten“, erklärt der Prokurist der GeWo, Ralf Heymel. „Entweder wir schauen zu oder wir lassen die Hausreinigung von einer Firma machen.“ Ganz klar habe sich das Unternehmen für die letztere Variante entschieden. Schließlich könne man die Treppenhäuser nicht in diesem Zustand lassen, erklärt der Prokurist. Was Hilmar Büchner ärgert, ist die Verrechnung der für ihn unnötigen Kosten auf die Wohnungsgröße. Doch dabei kann selbst Georg Seidler vom Mieterverein Suhl und Umgebung keinen Fehler sehen.

Bemessungsbasis: Wohnfläche

„Wenn im Mietvertrag nichts anderes vereinbart ist, dann gilt die Wohnfläche als Berechnungsgrundlage“, erklärt er. Der Gesetzgeber geht bei dieser Festlegung davon aus, dass der Mieter einer größeren Wohnung auch mit mehr Betriebskosten rechnen muss.

Für den Fall der Reinigungskosten schlägt Seidler dennoch eine andere Lösung vor. „Diejenigen Mieter, die bisher ihrer Hausordnung immer nachgekommen sind, sollten das auch in Zukunft tun. Die Reinigung solle nur dort erfolgen, wo es mit dem Saubermachen des Hausflurs partout nicht klappt. „Das ist zwar eine kompliziertere Aufteilung, aber besser für den Mieter“, sagt er.

Dieser Lösung steht Heymel skeptisch gegenüber. „Vom logistischen Aufwand her ist das nicht machbar“, sagt er. Schließlich wohnen in dem Block zwanzig Mietparteien. Allerdings kündigt der GeWo-Prokurist an, die Kosten anders zu verteilen. „Ich kann mir vorstellen, dass sich einige Mieter ungerecht behandelt fühlen“, erklärt er. „Wir denken derzeit über eine Umlage nach, die wohnungsbezogen ist.“ Heymel erklärte, dass die GeWo die Kosten für die Reinigung niedrig halten will. „Wir bedienen uns dafür auf dem Markt der geringfügigen Beschäftigung.“ Rund 100 Euro kostet so die wöchentliche Reinigung des Treppenhauses pro Monat.

Quelle: Freies Wort 22.12.2007

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